Wir fahren in den Sommerurlaub!

Veröffentlicht am 18. September 2024 um 17:08

Aufgrund des überraschend frühen Wintereinbruchs in den Alpen Mitte September mit zum Teil extremen Schneemengen und damit verbundenen Sperrungen von Tunneln oder Passstraßen, haben wir unsere Anfahrtsroute Richtung Balkan angepasst und entschieden, statt durch Österreich und Slowenien, durch die Schweiz und Italien zu fahren. Denn Winterreifen hat unser Bulli zwar, aber die für einige Strecken vorgeschriebenen Schneeketten besitzen wir nicht.

Erste Zwischenübernachtung auf einem Campingplatz in Überlingen am Bodensee: 11 °C und Regen. Am zweiten Tag erreichen wir bei unserer Fahrt durch die Schweiz mit 5,5 °C Celsius das Temperaturminimum und setzen alle Hoffnung auf „Bella Italia“ – denkste: am Lago di Lugano im Norden Italiens sind es gerade mal 13 °C. Auf der Weiterfahrt Richtung Mailand – Bergamo – Verona – Venedig an Tag 3 regnet es in Strömen. Dafür entschädigt uns der super Cappuccino und das leckere Panini an einer italienischen Raststätte (David, danke für den Tipp!). Laut Wetterprognose soll es in Triest an der Adriaküste trocken sein und stolze 18 °C – kein Zweifel, das wird unser Etappenziel für die 3. Nacht. Was wir jedoch nicht berücksichtigt haben, ist der Fallwind „Bora“, welcher im Golf von Triest Richtung Nordosten bläst und vor allem im Herbst und Winter auch extrem stürmisch sein kann. Die nette Campingplatzbetreiberin weist uns darauf hin, dass Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h erreicht werden können. Großartig, nun regnet es zwar nicht mehr und die Außentemperatur ist akzeptabel, dafür wehen wir fast davon! Abends draußen vor dem Bulli zu sitzen und gemütlich ein Bier zu trinken oder Karten zu spielen, ist auch hier nicht möglich, aber so schnell geben wir unseren Traum vom Sommerurlaub nicht auf. Mein Freund trägt – unabhängig von der jeweiligen Außentemperatur – konsequent kurze Hose und antwortet auf meine ungläubigen Blicke ob seiner Kleiderwahl stets „Wir fahren in den Sommerurlaub!“. Meine Strategie weicht leicht von der seinigen ab: Ich trage sämtliche mir zur Verfügung stehenden Kleidungsschichten übereinander und bitte ihn abends die Standheizung im Bulli anzuschmeißen. Sollte die Situation sich temperaturmäßig nicht wesentlich verbessern, werden wir vermutlich – wie bereits letztes Jahr in der Slowakei – dazu übergehen uns von innen zu wärmen und jeden Abend einen Sliwowitz (40%-70%-iger Pflaumenschnaps) trinken. Oder wir checken einfach weiterhin täglich die Wetterprognose und hoffen darauf, dass das Tiefdruckgebiet über Osteuropa bald weiterzieht und die eingepackte Badehose und der Bikini doch noch zum Einsatz kommen. Schließlich liegt Tirana (Hauptstadt Albaniens) mit 41° nördlicher Breite ähnlich südlich wie Neapel oder Bari in Italien.

erstes Frühstück bei Regen - aber immerhin mit "Ausblick" auf den Bodensee

Kälter als erwartet: Außentemperatur 5,5° C

"Kochen" am ersten Abend, es muss schnell gehen: also Nudeln mit Pesto

...kulinarisch ist noch Luft nach oben

überraschende Begegnung auf unserer ersten Wanderung im italienisch-slowenischen Grenzgebiet Nähe Triest

Zwischenstop am Lago di Lugano im Norden Italiens

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Kommentare

Iris
Vor 7 Monate

Ihr zwei werdet ja regelrecht vom schlechten Wetter verfolgt 🫢, das kann nur besser werden 🌊🏖️🌞. Ich drücke euch ganz fest die Däumchen 🙏. Liebe Vera, danke für den tollen Beitrag, so sind wir immer bei euch. Lasst euch vom Wetter nicht die Reiselust nehmen 😊. Einen schönen Abend und schlaft gut. Bis bald

Gerti S
Vor 7 Monate

Ich hoffe, ihr werdet die Sonne noch sehen und sie scheint für euch! Auch die Temperaturen dürfen gerne steigen.
Hier hat zwischenzeitlich auch schon der Herbst angeklopft; nachts wird es verdammt frisch. Aber für die nächsten Tage wurde uns Altweibersommer versprochen.
Liebe Grüße!